Ingeborg Wollschläger
Die Idee zu diesem Blog entstand an einem kalten Frühlingsabend. Eine Pandemie und ein Lockdown verlangten definitiv ein stark wirksames Gegenmittel. Petra - das Arbeiterkind und Ingeborg - die Pfarrerstochter kamen in dieser sehr besonderen Zeit ins Plaudern. Draußen stand im Lockdown die Welt still - in uns erwachte die Vergangenheit. Den Gin Tonic und lange Gespräche führten irgendwann zu den verbrachten Kindheiten. Die Generation der Babyboomer, wie wir im Feuilleton oder Soziologenkreise genannt werden, lebt ein gänzlich anderes Älter werden als unsere eigene Eltern- oder gar die Großelterngeneration. Wir sind Mütter von insgesamt sieben Kindern, Schwestern im Geiste mit einem Hang zu gutem Essen und Gin Tonic mit Eis. Wir lieben es, Karten zu spielen und sind unseren Tanten und Onkeln dankbar, dass sie uns in ihren verqualmten Buden „Oma-Canasta“ beigebracht haben. Wenn wir lachen, schließen wir besser die Fenster. Wir lieben Büchern und gelungenem Sprachwitz. Uns vereint unser beständiges Suchen und Finden nach uns selbst, eine große Ernsthaftigkeit und tiefe Dankbarkeit dem Leben gegenüber. Unsere Erinnerungen sind das Fundament unseres Lebens. In die Fußstapfen unsere Vorfahren treten wir - oder vermeiden es besser. Ihr Bild vom Leben hat das unsere so stark geprägt wie sonst nichts auf dieser Welt. Und so begannen wir uns Geschichten aus unserer Kindheit zu erzählen. Mit großer Heiterkeit, vielen Wiedererkennungen und mitunter auch mit einer gewissen Trauer und Beklommenheit. Manches machen wir bei unseren Kindern anders, etliches Vertraute haben wir übernommen. Wir Freundinnen lebten und leben in einem immerwährenden Spannungsfeld zwischen Reformhauskost und Bierschinken. Die einzelnen Geschichten werden dabei immer aus beiden Perspektiven erzählt.
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